Seit vielen Jahren schon wird über die Akupunktur gestritten. Auf der einen Seite gibt es immer wieder Berichte über hervorragende Heilerfolge, auf der anderen Seite wundert sich die Wissenschaft über viele Ungereimtheiten in der zugrunde liegenden Theorie. Besonders umstritten sind die Akupunktur Punkte: im alten China wurden sie von blinden getastet, heute versucht man sie mit Hilfe von Tafeln, oder auch elektronisch aufzufinden.
GERAC, eine Studie im Auftrag der Krankenkassen
Um die Frage der Wirksamkeit zu klären, haben die AOK, BKK, IKK, Landwirtschaftskassen, Bundesknappschaft und die See – Krankenkasse im Jahr 2000 eine Studie im Auftrag gegeben, die diese Frage klären sollte.
Sie ist weltweit die größte Akupunktur Studie aller Zeiten, wird an mehreren hundert Patienten durchgeführt und kostet die stolze Summe von 7,5 Milionen Euro.
Dazu wurden Patienten mit Rückenschmerzen, arthrotischen Knieschmerzen, Spannungskopfschmerzen und Migräne in 3 Behandlungsgruppen aufgeteilt.
Die erste Gruppe wurde nach allen Regeln traditioneller chinesischer Akupunktur therapiert,
die zweite Gruppe wurde ebenfalls mit Nadeln behandelt, allerdings wurden diese an Stellen weit weg von den traditionellen chinesischen Punkten eingestochen. Außerdem wurden die Nadeln nicht so tief eingestochen, wie es den Regeln der Akupunktur entspricht.
Die dritte Gruppe bekam eine Leitliniengerechte Standardtherapie.
Ergebnis:
Die Ergebnisse sind äußerst überraschend. So hat die Akupunktur besser abgeschnitten, als die wissenschaftlich begründete Therapie.
Allerdings hat die „Scheinakupunktur“, genauso gut geholfen, wie die „richtige“ Akupunktur.
Provokativ ausgedrückt: wer irgendwo am Patienten herumstochert, hilft besser, als mit der konventionellen, leitliniengerechten Therapie!
Damit hat die Studie zur Zeit mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gegeben.
Trotzdem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen zum Teil die Akupunkturkosten und geben dafür jährlich etwa 700 Milionen Euro aus.
GERAC